das Paradies ist nicht dort,
wo es die Menschen
gewöhnlich suchen
es harrt der Entdeckung
in uns selbst

(Christa Franze)

beten heißt,
Gott in unser Leben einlassen,
so dass er uns hilft,
unseren Nächsten
ebenfalls einzulassen

(Louis Evely)

Gott selbst steht wie der Vater
im bekannten Gleichnis vom verlorenen Sohn
an der Tür seines Hauses
und schaut nach uns aus,
wann wir heimkehren

jede Kreatur hat einen Urtrieb
nach liebender Umarmung

(Hildegard von Bingen)

dieser Satz weckt etwas in mir,
eine Sehnsucht ....
nach jemandem die/der mich wirklich erkennt,
wertschätzt,
so annimmt wie ich bin
und mir zuhört

ich esse während der Fastenzeit kein Fleisch
schon seit Jahren,
meist muss ich es immer noch erklären
doch letztens eine Mail von einer Freundin,
"ich lade dich ein zum Essen,
wenn du magst,
zu nem fleischlosen Gericht"
einfach so ..........

diese Sehnsucht wahrnehmen
und sein lassen
und genießen, wenn sie mal erfüllt wird
denn dort findet das Leben statt
und will umarmt werden .....

was auch immer unsere Hände berühren -
wir hinterlassen Fingerabdrücke
auf Wänden, Möbeln, Türklinken, Büchern, Papier -
auf allem
es ist unvermeidlich
mit unserer Berührung hinterlassen wir
Erkennungszeichen

wohin ich auch gehe am heutigen Tag,
so wünsche ich mir,
dass ich auch einen Herzabdruck hinterlasse
einen Abdruck des Mitgefühls,
des Verstehens
und der Liebe
einen Abdruck der Freundlichkeit
und der aufrichtigen Fürsorge

(Krisitina Reftel)

wegschmeißen
möchte ich die alte Zeitung
löschen
die E-mails und den Spam
zerreißen
die Rechnungen der Stromkonzerne
verweigern
en Brief vom Gerichtsvollzieher
verbrennen
die Schuldscheine der Banken
vergraben
die toten Haustiere von Oma
entleeren
den Briefkasten von Prospekten
unterbrechen
das Gezänk mit dem Nachbarn
lebe wohl sagen
den ewig Gestrigen
beim Anrufbeantworter
den Stecker rausziehen
mit falschen Freunden
endlich Schluss machen
nur dich
Christus
will ich nicht
über die Wupper gehn lassen
höchstens über den See
damit du mir die Hand reichst
wenn ich in Kleinglaube versinke

(Siegfried Ecker)

manchmal brauchen wir
eine Wüste,
ein Gefühl der Leere,
um die Fülle
des Lebens zu spüren

(Soledad Elbert-Böhm)

ihre Ganzheit
und jedes Sandkorn
liebe jedes Blatt,
jeden Strahl von Gottes Licht
liebe die Tiere,
liebe die Pflanzen,
liebe alles
wenn du alles liebst,
wirst du das göttliche Geheimnis
in allem erkennen
und wenn du es einmal erkannt hast,
wirst du es unaufhörlich
zu verstehen beginnen,
jeden Tag mehr und mehr
und du wirst endlich die gesamte Welt lieben
mit anhaltender, alles umfassender Liebe

(Fjodor M Dostojewskij)

meine Gedanken sind ein Teil von mir
doch manchesmal da jagen sie mich ....
treiben mich an
und lassen mich nicht zur Ruhe kommen ...
gerade dann wenn ich entspanne
fließen sie nur so dahin ...
kennst du das ??

doch nimm dir die Zeit,
mal deine Gedanken zu beobachten
was sind da für Gedanken ....
alltbekannte
oder neue noch ungedachte ...
nimm sie wahr
ohne sie zu bewerten ....
es sind deine Gedanken
und sie machen dich zu dem,
die/der du bist ...
doch du kannst sie für eine Weile davonschicken,
lass sie ziehn ....
hüll sie in Seifenblasen
und sieh ihnen nach wie sie über den Horizont davonschweben ...
bis dein Geist ruhig und klar wird,
wie die Oberfläche eines Bergsees ...

denn du bist mehr als deine Gedanken ....